Scuba - Geheimnisse der Meere (Incagold) geschrieben von Jana Voth
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Die Unterwasserwelt: An kaum einem anderen Ort unserer Erde kann man solch farbenfrohe Natur und zugleich Formen und Gestalten erleben, die uns so fremd sind, wie hier. Doch vor allem den ungewöhnlichsten dieser Gestalten kann man im Normalfall nur in großer Tiefe begegnen, was für uns nur mit spezieller Ausrüstung und Anleitung möglich ist. Scubeginners, kurz Scuba, soll vorzugsweise den jungen Neulingen unter den Tauchern ein gewisses Grundwissen vermitteln, aber auch Stubenhockern die wunderschöne Unterwasserwelt näher bringen. Story Zusammen mit Jill, Johnny und Luke fliegt man als unsichtbarer Beobachter nach "Dive Island", einer paradiesischen Insel, die früher sogar den Namen "Paradise Island" trug und von Piraten als Versteck für ihre Beute genutzt worden war. Der Grund für die Reise ist ein Schreiben vom Onkel der drei Kinder, der auf der Insel lebt. Er hat ein altes Buch gefunden, dessen Inhalt er mit Hilfe der Kinder buchstäblich auf den Grund gehen will. Gameplay oder "Wenn zwei Welten aufeinander treffen." Nach Spielstart im Hauptmenü angelangt, gibt es die Möglichkeit, ein neues Spiel zu starten oder vorhandene Spielstände zu laden. Vor allem zu Beginn des Spieles dominieren schier ewige Dialoge. Als erstes trifft man hier auf den Onkel der Protagonisten, bei dem man sozusagen die Ferien verbringt. Er zeigt den Kindern ihre Kabine, in der wir, als Spieler, eine Art Menü vorfinden. Beispielsweise dient ein Buch, das auf dem Schreibtisch in der Kabine liegt, als Tagebuch und hilft euch, herauszufinden, welche Aufgaben man schon erledigt hat und was noch aussteht. Genauso ist an der Wand eine Karte der Insel zu finden und auf dem Tisch liegen noch ein paar Flugtickets, mit denen man das Spiel beenden kann. In einem anderen Buch, das neben dem Bett zu finden ist, kann man Spielstände speichern und laden. Dabei ist es nicht möglich, einen Namen einzugeben, sondern es wird das Datum inklusive genauer Uhrzeit als Bezeichnung verwendet. Was euch Onkel "Martin" (oder "Marty") nicht erklärt, erläutert uns ein kleiner Fisch in einem zusätzlichen Dialogfenster, ohne dass er die "richtige" Welt betritt. Er taucht zum ersten Mal auf, wenn Martin ausgeredet hat und durch ihn erfährt man, wie durch das Spiel navigiert wird, etc, nicht nur am Land, sondern auch im Wasser. Die Insel ist in mehrere zweidimensionale Schauplätze aufgeteilt, in denen jeweils ein Charakter auf uns wartet und gegebenenfalls Anweisungen gibt. Alles funktioniert per Linksklick. Geht man an den Bildschirmrand, erscheint das Gesicht der Person, der man in dieser Richtung begegnet. Klickt man nun, gelangt man eben zu diesem Ort. Von jeder Person geht eine Sprechblase aus; ist sie grau, hat sie nichts von Bedeutung zu sagen, ist sie weiß, kann man sie anklicken und der Dialog beginnt, dabei erscheint durch erneutes Klicken immer die jeweils nächste Sprechblase. Wenn in dem Dialog eine neue Aufgabe genannt wird, wird diese automatisch im Tagebuch notiert. Dabei handelt es sich vor allem um Bilder, die man schießen soll, aufzusammelnden Müll am Meeresgrund oder Prüfungen beim Tauchlehrer. Dann haben wir noch die dreidimensionale "Welt", die Unterwasserwelt. In ihr ist die Navigation um einiges komplexer, jedoch auch nicht viel schwerer als zuvor. Im Grunde funktioniert alles durch Maus (Blickrichtung/Gegenstand aktivieren) und Pfeiltasten sowie zwei Extratasten zum Auf- und Abtauchen. Benutzt man letzteres nicht, schnorchelt man nur an der Wasseroberfläche, in einer Ebene. Sobald man aber einmal abgetaucht ist, kann man sich beliebig in alle Richtungen innerhalb des Tauchplatzes bewegen. Dabei sieht der Spieler die Welt direkt aus den Augen eines der Kinder, die anderen beiden sind jedoch auch nie irgendwo sichtbar. Währenddessen informieren euch mehrere Anzeigen, je nach Tauchgangart, u. a. über die Himmelsrichtung, in die man sich bewegt, über die Körpertemperatur, den verbleibenden Atem (nur, wenn man abgetaucht ist) oder die Tiefe, in der man sich befindet. Für die verschiedenen Tauchgänge braucht man unterschiedliche Utensilien. Beim Schnorcheln an der Lagune um die Ecke vom Haus des Onkels tut es schon ein alter Schnorchel samt Taucherbrille und Flossen. Etwas bessere und dementsprechend auch teurere Ausrüstung braucht man beim professionellen Tauchen im Riff. Das wird aber erst möglich, nachdem man seine ersten Prüfungen abgelegt hat. Bei diesen Tests muss man den Anweisungen eines Lehrers Folge leisten und sieht auch eine Anzeige, die die bisherige Wertung zeigt. Je mehr Fehler man macht, desto weiter wandert der Balken auf der Leiste nach links, wobei nicht immer wirklich nachzuvollziehen ist, wofür es jetzt einen Abzug gab. Ist die Wertung zu schlecht, wird die Prüfung abgebrochen und man muss sie wiederholen. Sowohl die Ausrüstung als auch die begleiteten Tauchgänge bzw. auch die Prüfungen mit dem Tauchlehrer müssen mit "falschen Muscheln" bezahlt werden. Verdienen kann man sich diese durch erledigte Teilaufgaben. Grafik Im zweidimensionalen Teil ist ein detailreich gezeichneter Hintergrund zu finden, in den jedoch die Charaktere nicht ganz hineinpassen. Wie bei mittelmäßigen bis schlechten Trickfilmen sind die Figuren sehr viel vereinfachter und bunter gestaltet als der Hintergrund, was sie für kleine Kinder besser erkennbar macht, aber nicht gerade ein harmonisches Bild ergibt. Wenige kleinere Animationen kann man auch in der zweidimensionalen Welt entdecken, wie das Wackeln von Palmblättern, aber dennoch ist das nichts im Vergleich zum Fischgewimmel im dreidimensionalen Teil des Spieles, wo sich Unmengen von tatsächlich plastisch aussehenden Fischen um den Spieler tummeln. Der Fischreichtum tröstet aber nur wenig über die sonstige, weniger gut gelungene Grafik hinweg. Der Meeresboden ist zwar bunt, aber wirkt weder real noch comicartig, sondern einfach wie eine komische graue Fläche mit bunten Flecken. Auch der Tauchlehrer lässt zu wünschen übrig. Seine Bewegungen sind realistisch animiert, aber er wirkt wie eine schwarze Gummipuppe, vor allem, weil er nicht im Geringsten auf unsere Bewegungen reagiert und wie an einer Schnur gezogen vor sich hintaucht. Nur wenn wir zu langsam werden, legt er eine Pause ein. Hat man eine entsprechende Grafikkarte, fällt jedoch positiv auf, dass die Begrenzung des Sichtfeldes mit einem blauen, stetig dichter werdenden Nebel, visuell ansprechend gelöst wurde. Weniger schön ist es, wenn man die entsprechende Grafikkarte nicht hat und sich nur eine blaue Wand vor euch durch die Gegend schiebt. Sound An Land dringt vor allem das Rauschen des Meeres sowie das Kreischen der Möwen in die Ohren des Spielenden, untersetzt von Musik, die ein wenig an Karibik erinnert. Die Dialoge sind nicht vertont, tragen also nicht zum Sound bei. Unter Wasser tritt vor allem die Musik in den Vordergrund, welche sich deutlich von der an Land unterscheidet. Die Anzahl der unterschiedlichen Titel reicht aber nicht wirklich, um eine gewisse Abwechslung bei den doch recht langen Tauchgängen zu liefern, obgleich sie gut mit der Umgebung harmoniert. Scuba versucht, die doch recht trockenen Verhaltensregeln im Meer und richtige Anwendung der Tauchgerätschaften dem Spieler auf lockere Weise genauso näher zu bringen wie die Schönheit der Natur, vor allem unter Wasser. Trotzdem wird nicht jedes Kind die langen Dialoge gespannt lesen und den Inhalt dann auch noch zur entsprechenden Zeit anwenden können. Auch wird nicht jeder gespannt den vielen kleinen Fischen folgen, obwohl der Reiz etwas dadurch erhöht wird, dass man erleben könnte, wie ein Fisch immer und immer wieder gegen einen Felsen schwimmt und seine KI ihm da einfach nicht heraushilft. Somit ist dieses Spiel sicher etwas für Fisch- und Tauchfans, die sich wohl an den realitätsnahen Darstellungen der Fische freuen werden. (29.11.2005)
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